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Besenreiser

Besenreiser (in der Fachsprache der Inneren Medizin als spezielle Unterform der Varikose definiert) sind kleine modifizierte, direkt in der Oberhaut liegende, sichtbare netz- oder fächerförmige Venen. Sie werden häufig auch fälschlich Besenreißer geschrieben, wodurch eine scheinbare Verwandtschaft zum Verb „reißen“ vorgetäuscht wird. Tatsächlich kommt der zweite Wortbestandteil aus der Botanik, wo Reiser so viel wie Zweig bedeutet (s. a. Reisig); durch die äußerliche Ähnlichkeit der Äderchen zu den dünnen Reisigästchen, die bis ins vergangene Jahrhundert hinein zu (Kehr-)Besen verarbeitet worden waren, kamen die Besenreiser also zu ihrem Namen.

Sie treten hauptsächlich an den Beinen auf. Sie können Folge einer angeborenen Veranlagung sein oder infolge einer Stauung im Venensystem entstehen. In diesem Fall büßen die feinen Äderchen durch permanent erhöhten Druck im Laufe der Zeit ihre ursprüngliche Elastizität ein. Die Venen weiten sich und werden als rot-bläuliche geschlängelte Gefäßstrukturen sichtbar.

Obwohl Besenreiser ohne Beteiligung des übrigen Beinvenensystems keine Krankheit im medizinischen Sinne sind, stellen sie für viele Menschen ein bedeutsames kosmetisches Problem dar.

Behandlung

Besenreiser können ein erster Hinweis auf eine Erkrankung des tieferliegenden Venensystems sein. Deshalb sollte vor einer Behandlung immer das gesamte oberflächliche und das tiefe Venensystem untersucht werden, um eine Varikose (Krampfadernleiden), eine Leitveneninsuffizienz oder eine chronisch venösen Insuffizienz (CVI) auszuschließen. Die Untersuchung erfolgt mittels Ultraschall, Duplexsonographie und ist für den Patienten vollkommen schmerzlos. Stellt der Arzt eine krankhafte Veränderung des Beinvenensystems fest, ist diese entsprechend zu behandeln. Andernfalls steht der ausschließlichen Therapie der Besenreiser nichts im Wege.

Man kann Besenreiser durch Verödung (Sklerotherapie) und ganz feine Besenreiser auch mit diversen Lasern unsichtbar machen. Bei der Verödung wird geeignetes Verödungsmittel(Polidocanol/ Macrogollaurylether; im Handel unter Aethoxysklerol®) direkt in die Besenreiser eingespritzt. Das Sklerosierungsmittel führt nach umschriebener Verteilung im Gefäßsystem über eine induzierte Entzündung der Venenwände zum Gefäßverschluss und in der Folge durch Resorption zu einem Verschwinden der behandelten Besenreiser.

Modifiziert wird anstatt der Polidocallösung zur Optimierung der Verödung ein feiner Schaum (Luft-Flüssigkeits-Gemisch) verwendet (Mikroschaumverödung). Dieser Mikroschaum (Wirkstoff: Polidocanol 0,5%) wird ebenso mit feinsten Nadeln in die Besenreiser injiziert. Der aufgeschäumte Alkohol hat gegenüber dem flüssigen Alkohol den Vorteil, dass in den zu behandelnden Venen das Blut besser verdrängt wird und der längere Kontakt des Alkohols mit der Veneninnenwand den Verödungseffekt verstärkt. Damit steigt allerdings auch die Gefahr von unerwünschten Wirkungen. Bevorzugt wird die Schaumsklerosierung daher zur Behandlung größerer Gefäße (retikuläre und Astvarikosis). Die Verödungsflüssigkeit wird vom Körper binnen 48 Stunden vollkommen abgebaut und ausgeschieden. Die Behandlung dauert je nach Erreichen des Dosismaximums (Größe und Gewicht des Patienten) bis zu 1 Stunde und ist bei gekonnter Technik wenig schmerzhaft.

Nebenwirkungen wie bräunliche Verfärbungen der Haut (Hyperpigmentierung), rötliche Verfärbungen ("Matting"), kleine Vernarbungen oder aber unzureichender Behandlungserfolg sind zu beachten. Der Patient ist darüber aufzuklären; eine schriftliche Einverständniserklärung sollte vorliegen.

Ganz oberflächlich liegende vereinzelte Besenreiser (bis 0,1 mm Durchmesser) kann man auch mit speziellen Lasern behandeln.